Westlich bzw. nordwestlich der an der Frankfurter Straße gelegenen Ortschaften Eil und Urbach wurde in den 1950er Jahren auf ehemaligem Ackerland ein umfangreiches Wohngebiet erschlossen. Ohne besondere städtebauliche Hervorhebung entstanden dafür südlich der Bonner Straße ein Kindergarten, Schule und ein Sozialgebäude (Franz-Hitze-Haus). Kirche und Gemeindebauten nehmen ein größeres Areal an der Ecke Ohmstraße/Bonner Straße ein, das im Übrigen von individuellen Einfamilienhäusern der Nachkriegszeit besetzt ist.
Die Pfarrgemeinde wurde Anfang 1958 gegründet; schon Ende 1958 konnte der erste Spatenstich erfolgen, an Pfingsten 1959 die Weihe des Grundsteins. Nach 13 Monaten Bauzeit wurde Ende 1959 die Kirche in Nutzung genommen. Aus finanziellen Gründen konnte die Ausstattung nur schrittweise erfolgen.
Der Turm wurde auf Wunsch der Gemeinde nachträglich dem Bauprogramm hinzugefügt und über ein Darlehen gesondert finanziert. Erst 1965 konnte das Geläut beschafft werden. 1995 wurde eine neue Orgel aufgestellt.
Im Jahre 1973 erfolgte eine erste Dachsanierung, der 1983/84 eine erneute Instandsetzung folgte. 1997 wurde die Kirche in die Denkmalliste eingetragen.
Anfang der 2000er Jahre wurden vier Gemeinden in Porz zusammengelegt; seitdem ist St. Fronleichnam Filialkirche der Gemeinde St. Maximilian Kolbe.
Auf dem Eckgrundstück Bonner/Ohmstraße entstand die Kirche auf rechteckigem Grundriss mit einer den gesamten Baukörper umfassenden umlaufenden Stützenreihe und umlaufender, architravartiger Traufe. Innerhalb dieser Struktur ist an der Südwest-Ecke ein Turm auf quadratischem Grundriss eingestellt. Ihm entspricht an der Nordwest-Ecke ein vorspringender Bauteil, zwischen denen sich hinter der Rahmenkonstruktion ein Innenhof öffnet. In diesen ragt auf der Innenseite die zylindrische, kegelgedeckte Taufkapelle hinein.
Den größten Teil der Umfassung nimmt aber der Kirchenraum ein, der nach Außen durch eine zentrales, heute bleigedecktes Pyramidendach mit runder, spitz endender Laterne gekennzeichnet ist. Die Pyramide wird von nach außen abgewalmten Satteldächern und flachen Pyramiden umgeben, aus denen im Norden die den Hauptaltar markierende Pyramide herausragt. Der Turm und ein Annex auf der Westseite rahmen einen offenen Innenhof. Die eingestellten Bauteile bestehen aus Sichtbeton mit Kieselzusatz; rings um den Hauptraum und den Annex besteht der obere Teil der Wand aus Glas; die Mauer des unteren Teils ist zwischen den Stützen jeweils zinnenartig hochgezogen. Der Haupteingang an der Südseite wird durch einen verglasten Pavillon mit Pyramidendach markiert; davor ist der schlichte Vorplatz befestigt. Ein Nebeneingang führt von Westen in den Innenhof. Die Sakristei schließt kaum sichtbar an der Nordostecke als langgestreckter eingeschossiger Bau an.
Östlich der Kirche liegen betont flach und weiträumig verteilt Pfarrhaus und Gemeindehaus mit Kindergarten. Letztere sind als eingeschossige, niedrige Sichtbetonbauten der Kirche deutlich untergeordnet; der leicht erhöhte Gemeindesaal liegt an der Rückseite. Grünflächen mit Sträuchern an der Straßenfront und Wiese zwischen den Gemeindebauten binden den Baukomplex zusammen; schlichte Plattenwege erschließen die einzelnen Bauten.
Der äußeren Stützenfolge um den gesamten Kirchenraum entspricht eine Stützenreihe im Innern, zwischen denen die Wände und die ergänzende Verglasung frei eingestellt erscheinen. Eine weitere Stützengruppe auf viereckigem Grundriss trägt die innen vierseitige Kuppel im Zentrum des Raumes, an deren Spitze die Laterne eine kleine Lichtöffnung zeigt. Das zentrale, innen betonsichtige Kuppelgewölbe, dessen Kanten von einer Borte aus dunklen Punkten begleitet werden, ruht auf den zur Mitte hin geöffneten dreiseitigen Gewölben der Seitenfelder der Decke. Dem Eingang gegenüber liegt das erhobene Altarpodest mit eigener Kuppel, begleitet vom Tabernakel. Auf Höhe des Altars öffnet sich in der Westwand eine Nische mit Orgel und Chorempore. Die Mitte der Seitenwand nimmt die Taufkapelle ein, die als plastischer, offener Zylinder mit Kegeldach halb in den Kirchenraum, halb in den dahinter liegenden Innenhof ragt. Durch die dreiseitige Verglasung ragt das Paradies umgekehrt wie ein plastischer, leuchtender Baukörper in den Kirchenraum hinein.
Der Orgelnische entspricht im Süden ein kapellenartiger Nebenraum, dessen hintere Hälfte das zur Kirche geöffnete Erdgeschoss des Turmes bildet. Turmkapelle und Orgelnische verbindet ein verglaster Gang durch den Innenhof, der über eine kleine Tür mit der Außenwelt verbunden ist.
Über dem in Sichtbeton ausgeführten Turmschaft bildet das weiß gestrichene Glockengeschoss mit schlankem Stützenkranz zwischen Boden- und Deckengesims den Abschluss, darüber ein Pyramidendach.
Die – mit Ausnahme des Turms – im oberen Bereich nach Entwürfen Böhms verglasten Wände zeigen einheitliche, nur durch die Bleistege gebildete rechteckige Muster; die Ränder enthalten blaue Felder. Kaum merklich ist unterhalb des Traufbalkens innerhalb der Fenster eine Girlande in Gelbton rings um den gesamten Kirchenraum gezogen. Einziges figürliches Element der Verglasung ist eine Taube als Bild des Heiligen Geistes in der Taufkapelle.
Das Gestühl in Bankform besteht aus hellem, massivem Holz. Der Tabernakel (1967) wurde von Eva Burgeff gestaltet, der Taufstein von Theo Heiermann, das Altarkreuz – ein Geschenk des Architekten – und der Osterleuchter von Egino Weinert. Die neue Orgel wurde 1995 von Wilhelm Jungherz und Orgelbauer Wolfgang Oberlinger in Abstimmung mit dem Büro Böhm gestaltet.
Die Kirche St. Fronleichnam gehört nach Speidel zur Böhmschen Werkgruppe der sogenannten „Hofkirchen“, die sich durch eine klare Abgrenzung vom Außenraum und durch einen hallenartigen Innenraum mit einzeln definierten Nebenräumen auszeichnen. Enge Vergleiche lassen sich zu Herz Jesu in Schildgen und St. Josef in Kierspe ziehen, die gleichzeitig entstanden. Wie dort wird der Blick des Gläubigen ganz auf die Stimmung des Sakralraums und die darin vollzogenen Handlungen gelenkt.
Eine weitere Erklärung geht vom biblischen Bild des „Zeltes Gottes unter den Menschen“ (Offenbarung des Johannes) aus und deutet die zahlreichen Stützen als Zeltstangen und die Gewölbe als Zeltplane.
Grundlegendes und prägendes Material ist der innen wie außen vorhandene Sichtbeton, die heute innen durch Kerzenruß erheblich nachgedunkelt ist. Vor dem flächigen Beton heben sich die außen weiß gestrichenen Stützen plastisch ab. Konstruktiv bemerkenswert ist die völlige Ablösung der Deckenkonstruktion von den Wänden und ihre Auflagerung auf dem umlaufenden Stützenkranz sowie den Innenstützen. Innendecke bzw. Faltgewölbe und Dachform entsprechen sich.
Die – mit Herz Jesu vergleichbare – Drehung zwischen dem hier eher angedeuteten Paradies-Vorhof und der Ausrichtung des Kirchenraumes lässt etwa die an Nord- und Ostseite untergebrachten Apostelleuchter in den Hintergrund treten. Zwei vor der Ostwand angedeutete Nebenaltäre bzw. Skulpturensockel werden nicht genutzt.
Ungewöhnlich ist auch die abstrakte Gestaltung der Fensterflächen und der weitgehende Verzicht auf bildliche Symbolik. Der Kirchenraum scheint erst durch Gottesdienst und Musik zum Leben zu erwachen.