1952 erwarb der zuständige Seelsorger Franz Groner ein Gelände in Hürth-Kalscheuren südwestlich von Köln, um dort eine neue Pfarrkirche errichten zu lassen. Die ersten Entwurfsideen stammten noch von Dominikus Böhm (†1955); sein Sohn Gottfried entwickelte diese weiter und setzte sie 1954-56 in die Wirklichkeit um. Am 29. Juni 1956 fand die Weihe statt. Das Patrozinium (die Schutzherrschaft eines Heiligen) wurde von einer seit 1925 bestehenden Notkirche übernommen. 1958 wurde in den freistehenden Campanile ein Glockenspiel eingebaut. Im Jahre 2002 wurden mehrere bis dahin selbständige Hürther Pfarrgemeinden zusammengelegt; die Kirche St. Ursula wurde 2006 entwidmet und an einen Bauunternehmer verkauft. Intensive Bemühungen unter anderem des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutzes und von Gemeindemitgliedern, die Kirche in ihrer ursprünglichen Funktion und Ausstattung zu erhalten, scheiterten damit. In Absprache mit den Denkmalbehörden und mit Gottfried Böhm wurde die Entfernung der Ausstattung einschließlich Altar und Empore und der Einzug eines ebenen Fußbodens durchgeführt. 2010 eröffneten die Galeristen Jablonka in dem Bau einen Ausstellungsraum für moderne Kunst unter dem vom Architekten akzeptierten Namen „Böhm Chapel“. Träger ist heute eine Stiftung.
Als Herzstück eines Gemeindezentrums liegt die ehemalige Pfarrkirche St. Ursula östlich des Hürther Zentrums mit seinem umfangreichen Gürtel von Einfamilienhäusern der Nachkriegszeit. Die nähere Umgebung in diesem Stadtteil Hürth-Kalscheuren ist allerdings von Gewerbe geprägt. Eingebettet in eine großzügige Grünanlage und heute an drei Seiten durch Mehrfamilienhäuser gerahmt, wirkt die Kirche als Solitär und kann dadurch ihre ungewöhnliche Form sichtbar machen. Ähnlich wie bei der wenig später entstandenen, doch weitaus konventionelleren Anlage von St. Theresia in Köln-Buchheim waren weitere Gemeindebauten rund um die Kirche gruppiert oder zumindest geplant, die nach der Profanierung durch die Wohnanlage ersetzt wurden. Der Rundbau selbst wird durch die umlaufende Stützenreihe, die das flache Kuppeldach trägt, von jeder traditionellen Orientierung befreit und als Zentralbau hervorgehoben. Der Raum unter der Kuppel wird von sechs gleichartigen Konchen (kreissegmentförmigen Nischen) umstanden, zwischen denen sich wandhohe Glasflächen befinden. Die Nebenräume wie Sakristei und Haustechnik sind im Untergeschoss untergebracht.
Im Inneren des Gotteshauses waren in den Konchen symbolhaft die Sakramente Taufe, Beichte, Ehe, Krankensalbung, Priesterweihe und Eucharistie (Altar) dargestellt. In der Mitte des Raumes schwebte über dem Grundstein, einem Mühlstein aus der Region, die Firmung darstellend, eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist mit dem Ewigen Licht. Die Taube, der Taufsteindeckel, die Plastik „Christus am Ölberg“ am Behältnis für die Krankenöle und die bronzene Kommunionsbank mit Darstellung der Zwölf Apostel stammen von Elmar Hillebrand. Altartisch, Marienaltar, Taufbecken, Beichtstuhl und die Stele zur Aufbewahrung der heiligen Öle waren nach Plänen von Gottfried Böhm in einheitlichem Stil aus italienischem Marmor gearbeitet. Die Marienstatue eines unbekannten Künstlers stammt aus dem Jahre 1725. Der moderne Kreuzweg wurde von Egino Weinert geschaffen. Das lebensgroße Engelspaar, das eine Silbermonstranz mit einer Kreuzreliquie trägt, gestaltete der Bildhauer Witte 1960. Die meisten Ausstattungsstücke wurden in die noch genutzte Pfarrkirche St. Severin in Hürth verbracht. Heute prägen die Großformen der verputzten und hell gestrichenen Konchen, die netzförmig unterteilten Fensterflächen und die innen mit Rotzederschindeln verkleidete Kuppel den Innenraum.
Die Architekten und der Bauherr nahmen bei dieser Rundkirche die Ergebnisse des zweiten Vatikanischen Konzils vorweg. Das Bauwerk wurde im März 1993 aufgrund seiner „künstlerischen, architekturgeschichtlichen wie auch städtebaulichen Akzente“ mit seinem äußeren Erscheinungsbild sowie mit seiner Innenausstattung unter Denkmalschutz gestellt. Ihm wurde eine besondere architekturgeschichtliche Bedeutung für das gesamte Rheinland zugesprochen. Im Rahmen der Diskussion um die abschließende Profanierung 2006 wurde nochmals die besondere Bedeutung des Kirchenbaus und seiner Ausstattung auch als Gesamtkunstwerk hervorgehoben. Sie sei, so die ehemalige Kölner Stadtkonservatorin und Professorin der Kunstgeschichte an der Universität Bonn, Hiltrud Kier, von ihrer kirchlichen Bedeutung her mit der romanischen Kölner Kirche St. Maria im Kapitol zu vergleichen.