Zusammen mit dem in den 1920er Jahren auf dem ehemaligen Festungsring realisierten Inneren Grüngürtel entstand der Aachener Weiher und der von ihm nach Westen führende Lindenthaler Kanal. An der westlichen Stirnseite des 1925 angelegten Kanals baute der Düsseldorfer Architekt Franz Schneider 1934-36 eine erste Kirche. Starke Kriegsschäden wurden bis 1954 durch den Wiederaufbau nach Plänen von Kobes Bong beseitigt. Statische Mängel erforderten schon bald einen Neubau. Den beschränkten Wettbewerb zwischen den Architekten Gottfried Böhm, Paul Schneider-Esleben und Hans Schwippert entschied Böhm 1964 für sich, 1968-70 entstand der heutige Bau auf der Basis überarbeiteter Pläne.
Wie ein barockes Kleinod liegt die Kirche Christi Auferstehung an der westlichen Stirnseite des Lindenthaler Kanals, der als radiale Verbindung zwischen Innerem und Äußerem Grüngürtel geplant war. Die Kirche steht über mehrere Stufen erhöht mit ihrer asymmetrischen Fassade aus skulptural gestalteten Sichtbeton- und Ziegelflächen in der Flucht des älteren Kanals. Südlich und westlich der Kirche bilden die später von Böhm um geschützte Innenhöfe errichteten Pfarrbauten ein hochdifferenziertes, für vielfältige Nutzungen prädestiniertes Ensemble (Pfarrbauten heute in Nutzung der Domsingschule).
Eine breit lagernde Stufenanlage führt zur Kirche hoch. Der aus der Achse nach Süden verschobene Eingang ist in Backsteinkuben und -rundungen eingeschnitten, rechts bzw. nördlich verzahnen sich die Backsteinflächen mit weiter in die Höhe strebenden Sichtbetonkuben, die in dem sich wie ein Korkenzieher emporschraubenden Turm gipfeln. Assoziationen an Burg oder Weinberg klingen an.
Der Besucher gelangt durch eine schwere Bronzetür (Assoziationen an das Grab Christi im Zusammenhang mit dem Patrozinium) in einen kleinen, seit 1987 zur Edith-Stein-Kapelle umgestalteten Vorraum, der – weiterhin aus der Achse verschoben – in den Kirchenraum überleitet. Der Innenraum erscheint noch stärker plastisch gestaltet, auch hier prägen Ziegel und Sichtbeton die Materialität, wobei sich der Beton an mehreren Stellen pfeilerartig vom Boden bis zur Decke emporzieht und dort ein unregelmäßiges ‚Gewölbe‘system aus kräftigen Unterzügen und Stegen bildet. Dazwischen bestehen die Ziegelmauern aus liegend vermauerten Steinen, deren Lochung zum Raum zeigt.
Der unregelmäßige Grundriss ist nach Westen orientiert, seitlich flankiert von unterschiedlichen Kapellenräumen. Böhm hatte ursprünglich den Altar stärker im Zentrum des Raumes geplant, was die Gemeinde jedoch nicht wollte. So entstand die eher durchschnittliche liturgische Ordnung des Hauptraumes mit frontal auf Altar und Ambo ausgerichteten Bänken. Die Turmkapelle bildet einen sehr intimen Raum für das persönliche Gebet.
Nur wenige, unregelmäßig und vor allem an der Südseite eingefügte Fenster tauchen den Raum in ein dämmeriges Licht, der auch aufgrund seiner ausgewogenen Materialität ein einladender Ort der Ruhe und Zurückgezogenheit ist.
Hiltrud Kier zitiert Gottfried Böhm über diesen Bau: “Die Auferstehungskirche in Köln-Melaten bildet wohl den Abschluß meiner Bauten, die den Ausdruck der architektonischen Plastik sehr in den Vordergrund stellen. Eine lange Wasserstraße führt zum Kirchplatz: eine sehr schöne Situation mit dem Wasser und den hohen Bäumen auf beiden Seiten, die den Eingangsbereich der Kirche rahmen. Im Inneren sind es tragende Betonsäulen, die sich wie Bäume nach oben verzweigen und immer dichter schließlich zur Decke werden. Die Zwischenfelder sind ausgemauert. Für die Fenster haben wir Kunststoffplatten mit Nägeln musterartig belegt und mit verschiedenfarbigem Kunststoff eingegossen. So entstanden starke Kunststoffplatten, die ein ganz eigenartiges Licht geben.“ (Kier 2000, S. 212)
Die ungewöhnlichen, von Böhm gestalteten Fenster bestehen aus opakem Kunststoff, in den u.a. Muster aus Nägeln und roter Farbe eingegossen wurden. Der links der Altarapsis in einer schmalen Nische stehende, hochaufragende Tabernakel aus hellem Tuff wurde 1984 von Karl Matthäus Winter geschaffen. Die Entwürfe für Altar, Ambo und Orgelprospekt stammen aus dem Büro Böhm.
Christi Auferstehung ist ein überzeugendes, in Außen- und Innenwirkung sehr qualitätvolles Bindeglied zwischen den prismatischen Betonskulpturen im Oeuvre Böhms und den späteren, zunehmend durch Backsteinmauerwerk charakterisierten Bauten. Die Betonung der Plastizität ist hier weiterhin stark spürbar, die Kombination mit lebendigen Ziegeloberflächen mildert jedoch die ‚brutale‘ Anmutung des Beton im Vergleich zu Neviges oder St. Gertrud.